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Himmelfahrtsbericht CKC Donnerstag,
21.05.2009 Nach verheißungsvollem und zeitigem Start schlugen Held Lulu und Wuff
gegen 10:00 in Oybin auf. Das erste Ziel war, sich von den biertrinkenden und grölenden
Horden zu entfernen, daher wurde der Hausgrund geentert. Als erster Gipfel wurde
der Elfenturm über die „Variante zur Bergreibung“ (*VIIa) niedergerungen,
anschließend stand die „Edelrollerrinne“ auf dem Wunschprogramm. Da sie als
*VIIa im Führer gekennzeichnet war, schien sie ein geeignetes Ziel zum
Warmwerden zu sein. Das war sie aber nicht, denn der eigenartige Übertritt an
schmierig-moosigen Löchern wurde dann gefolgt von der Crux am Ring. Sowohl Wuff
als auch Held Lulu fühlten sich dort – auch hinsichtlich der „VIIa“-Angabe
– ziemlich verarscht, konnten nach einigem Probieren die Stelle aber doch
bezwingen und den Rest der Rinne durchaus genießen. Sie kamen aber zu der
gemeinsamen Meinung, dass VIIa eine deutliche Unter-Bewertung darstellt,
klassisch Zittau eben.
Das nächste Ziel war die *VIIIa-Reibung „Lautes Schweigen“ am Teichwächter,
in der Wuff aber einen Sack hochzog, da er den Schwierigkeiten des Reibungszugs
am 3. Ring nicht gewachsen war. Er schobs auf seine schweißnassen Griffel, die
wegen des schwülen Schwitzwetters nur so über die Reibungsbuckel flutschten
und möchte diesen Sack daher gern als „Wettersack“ entschärfen. Deprimiert von dieser Niederlage ging es weiter zum Fassspitzel, das Held
Lulu über die erfeulich trockene Variante zum Alten Weg (*VIIa) in
vorbildlichem Stile eroberte. Nach ausgiebiger Gipfelrast und dem kräfteverschleißenden
Abseilen wurde die benachbarte Brezelspitze, eine weitere bedeutenden Zittauer
Quacke, über die leichteste der drei Kanten (S-Kante?) bestiegen und damit
abgehakt. Da der Oybiner Talkessel immer noch Dicke-Backen-Musik in den Hausgrund
pumpte, suchten Held Lulu und Wuff zuerst das Weite und anschließend den Märchenturm.
Hierbei zeigte sich schmerzlich, wie sehr der wahre Zittau-Loughel vermisst
wurde, denn der Märchenturm konnte nicht gefunden werden. Vermutlich stachen
die zwei Aspiranten zu spät linkswärts Hang hinauf, verloren sich dann im unübersichtlichen
Wald- und Felsgewirr und waren nach einiger Zeit froh, einen Abstieg zum
Wanderweg wieder gefunden zu haben. Wuff war dabei stänig am Jammern „Ich
will nicht durchs Gestrüpp!“ Nach diesem erfolglosen Ausflug wurde die Glocke begutachtet, ob denn die
„Mondhangel“ machbar wäre. Da aber das horizontale Kieselband am Ende der
Hangel grünleuchtend schimmerte, zogen Held Lulu und Wuff es vor, den Hausgrund
nun doch zu verlassen. Da diese Ecke immer stärker zuwächst, muss die Frage
erlaubt sein, ob dieser Felsbereich jemals wieder Chancen auf klettergünstiges
Abtrocknen besitzt. Es folgte das Umsetzen aus dem Hausgrund an den Parkplatz über den
Rosensteinen. Der Andrang der Himmelfahrts-Geier ging schon spürbar zurück,
und so besuchten Held Lulu und Wuff zunächst den Plattenstein. Dieser wurde von
beiden in stolzer Clubtradition onsight solo in Turnschuhen über den AW (II)
bestiegen. Nach diesem euphorisierenden Erfolg standen die „Antwort auf
Randnotizen“ (*VIIb) an der Lokomotive auf dem Programm. Dieser Weg war sehr
schön zu klettern und sehr interessant bis zum dritten Ring. Dort stand Wuff
(wieder mal mit Schwitzefingern) und hatte zunächst keinen Plan, wie er die
Griffe über der Rinne erreichen sollte. Unterstützt wurden seine Probleme von
Geiern in Kletterausrüstung, die auf dem südwestlich vorgalgerten Sporn
standen und fragten: „Hallo, klettert ihr auch???“ Nach längerem Probieren und einigen halbherzigen Ansätzen entschloss er
sich, weiter links über eine deutliche starke Eisenkruste eine Fussel zu werfen
und an dieser Platte dann auszusteigen. Der Plan glückte, wenn auch um den
Preis des Abreißens eines Teils der Eisenkruste. Das ausgerissene, faustgroße
Stück verfehlte den sicherenden Helden allerdings um einige Meter, aber es fand
kein Sturz statt – aber die Fussel um die Zacke lag wirklich gut und die Zacke
ist groß, d.h. es wäre wohl auch kein weiter Flug geworden. Nach dem Abseilen
wurde der „Herbststurm“ (*VIIc) betrachtet und für machbar befunden, leider
erschloss sich der Zug am ersten Ring erst nach einigen Sitz-Pausen, und der
Austieg überm zweiten Ring wurde wegen des dort wohnenden Schlonzes ganz
weggelassen. Anschließend wurde der AW (II) onsight solo mit Turnschuhen (sowie
Schokolade und Trinkflasche in der Hand) bezwungen und der Abendfrieden auf dem
Gipfel ausgiebig genossen. Nach diesem Erfolg waren die Helden aber immer noch „hungrig“, und
Wuff hatte sich im Kletterführer die Hagelkante (*VIIb) an der Osterwand
ausgesucht. Da diese aber voll in der Sonne lag (Wuff also wieder mal Angst vor
Schwitzefingern hatte) und die Wegführung mit den Angaben im Kletterfüherer
nicht zu erkennen war, wurde dieses Ziel gestrichen. Kurzerhand wurde die
Wetterhaube heimgesucht und von Held Lulu über die Wetterwand (*V) erstiegen.
Anschließend wurde am gleichen Gipfel noch die Teufelsreibung (III) onsight
solo (allerdings mit Kletterschuhen) genossen. Als letzter Gipfel des Tages stand der Bierdeckel auf dem Programm.
Nachdem Wuff zunächst den „Neuen Weg“ (V) sogar mit Sicherung an einer
Schlinge eroberte, stieg Held Lulu kurzerhand über den „Alten Weg“ (VIIa)
nach, woraufhin sich Wuff genötigt sah, den Alten Weg ebenfals, diesmal solo,
zu berennen. Mit dieser letzten Aktion wurde der Klettertag beendet, und es gab
abends noch eine Pizza und und Nudeln in einem Oybiner Eiscafé. Als Nachtquartier diente die Rosensteinboofe, die auch den heftigen
Gewittern, die nachts ganz in der Nähe herumtobten, Trotz bot und den
Schlafenden eine trockenene Ausrüstung bewahrte. Freitag,
22.05.2009 Der Morgen des neuen Tages war angenehm erfrischend kühl und regenfrei,
allerdings troff die Umgebung noch von den Gewittern der Nacht. Um ihrer
Club-Verpflichtung des fels-schonenenden Kletterns gerecht zu werden, wurde die
vulkanverfestigte Töpfer-Ostseite als Ziel ausgerufen. Hier sollte ja auch das
Treffen mit dem Doktore stattfinden. Zuerst wurde die Rübezahlwand aufgesucht, an der Wuff die Berglerkante
(*V) und Held Lulu den Sonnenweg (*VI) in glänzendem Vorstiegs-Stile bezwangen.
Anschließend ging es zum Ernst-Schulze-Stein. Leider schlonzte es in vielen
Wegen noch vom Gipfel her in die Wände, sodass Wuff die Begehung des „Gipfelfreundewegs“
(Onkel und Tante) kurz vor dem sehr feuchten Ausstieg aufs Gipfelplateau
beendete und aus dem letzten Ring abseilte. Nachdem auch Held Lulu diesen Weg
bis zur Umlenkung geklettert hatte, traf der Doktore ein. In heroischer
Dreierseilschaft wurde jetzt noch der Hüttlerweg (*VI) auf den
Ernst-Schulze-Stein begangen. Eine Begehung der „Ostkante“ wurde wegen der
Feuchtigkeit nicht in Angriff genommen. Als nächstes Ziel war die Mönchswand ausersehen, aber um den
Clubverpflichtungen nachzukommen, wurde zunächst ein Zwischenstopp in der Töpferbaude
eingelegt. Schließlich musste Wuff seine Clubstrafe (für Anreise ohne
Club-T-Shirt, das liegt immer noch bei Hellmhut) einlösen. Die Kostenübernahme
der Knoblauchsuppe für alle wurde als Strafe akzeptiert und mangels großer
Teilnehmerzahl war sie auch finanziell zumutbar. Das Kletterziel „Mönchswand“
wurde dann aber gestrichen, da es zu regnen begann und der Rückweg zum Auto zunächst
im Regen, später auch im Wolkenbruch erfolgte. Auf dem Parkplatz in Oybin wurde wegen des anhaltenden Regens
beschlossen, dem Club-Jugendlichen Held Lulu eine Portion Kultur in Form der
Besichtigung der Kirche und des Berges Oybin zukommen zu lassen. Nach Passieren
der Raubritterpforte mit Drehkreuz (immerhin werden 4€ pro Nase verlangt),
wurden sämtliche Gemäuer auf dem Berg Oybin besichtigt. Dabei konnten folgende
Clubfestlegungen getroffen werden: ·
Der Burgkeller wird als Club-Raum
des CKC annektiert. ·
Die Krypta unter der Klosterkirche
wird als CKC-Raum zur Kinderbetreuung vorgesehen. Die Vorteile liegen auf der
Hand: o
Der Zugang ist eng und kann daher
leicht und schnell vermauert werden, wenn alle Kinder im Raum sind o
In 3m Höhe ist ein Schacht, über
den vom Kreuzgang aus Essen und Trinken eingeworfen werden können o
Der Raum ist weit genug vom
annektierten Club-Raum entfernt, damit der Kinderlärm das besinnliche
Beisammensein nicht stört. ·
Das Friedrich-Gemälde „Am Grab
Ulrich von Huttens“, das die Oybiner Ruine zeigt, hängt in den
Kunstsammlungen Weimar. Held Lulu erhielt den Club-Auftrag, dieses Bild zu
aktualisieren, und zwar indem per Edding das Schild „Club-Raum des CKC“ an
der dargestellten Ruine aufgemalt wird. Bei der Begehung des Ringewegs wurden mehrere Wegpfützen von Doktore mit
einem Abfluss versehen, was zu schweren Überschwemmungen im Dorf Oybin führte. Am Ende der Besichtigung ließ der Regen nach, und als die CKC-Abordnung
wieder auf dem Parkplatz ankam, begann die Sonne zu scheinen. Nach ausgiebigem
Mahl auf den Rastbänken der Feuerwehr wurde dann doch noch ein Gipfel erstürmt,
und zwar der Hochwald-Doppelgipfel über die Strecke Hainbergweg – Hain
Forsthaus – Ulmensteinweg. Beim Abstieg vom Hochwald-Gipfel frevelten Held
Lulu und Wuff in nicht aussprechbarer Form jenseits der Grenze, die Frevel des
Doktore beschränkten sich auf das Umdrehen lockerer „POZOR! Statni Hranice!“
– Schilder. Das Abendessen in kleinerem Rahmen fand dann wieder in einer Oybiner
Kneipe statt, die Übernachtung erfolgte – wie schon am Vortag – in der
Rosensteinboofe. Samstag,
23.05.2009 Der Tag begann kühl, sonnig und windig. Da Gabi ihren Besuch angedroht
hatte, wurde beschlossen, sich an der Mönchswand zu verstecken. An diesem
Gipfel wurden folgende Wege bezwungen: Rasselgrat (*III), Südwand (*VIIb) und
Abendweg (*VIIc), letztere aber wieder nur bis zum letzten Ring. Nach Ersteigen des Rasselgrats und der Südwand wurde die klare
Gipfelaussicht genossen und fotografisch dokumentiert.
Auf dem Weg von der Mönchswand zur Mönchsgruppe wurde das CKC-Trio dann
doch von Gabi und Horst erwischt, und gemeinsam wurde die Mönchsgruppe
belagert. Während Doktore, Gabi und Horst am Oberen Mönch die
„Scharfensteinkante“ (IV) besuchten, kämpften sich Wuff und Held Lulu den
Kastenturm über die „Talwegvariante“ (*VI) hinauf. Anschließend wurde der
Untere Mönch berannt: Wuff und Held Lulu über den „Pfingstweg“ (oU VIIc)
und Doktore, Gabi und Horst über den „AW“ (II). Zum Schluss holte Wuff noch
einen Uralt-Sack (von 1989) aus der „Fixen Idee“ (*VIIa) am oberen Mönch
ab. Auf Empfehlung von Doktore hin wurde jetzt noch der Wetterstein besucht
und in 5er-Seilschaft über den „Ostweg“ (V) niedergekämpft. Glücklicherweise
waren die Beton-Füllungen der ausgelatschten Griffe und Tritte trocken und
haltbar genug, um einen sicheren Aufstieg zu ermöglichen. Während der gemeinsamen Gipfelrast wurden folgende Club-Festlegungen
getroffen: ·
Das Amt des Zittau-Loughels ist
untrennbar mit dem Amt des Gesichtsältesten verbunden. Wer also Ambitionen auf
das eine Amt hat, muss das andere in Kauf nehmen. ·
Der
Clubälteste erhält den Ehrentitel „Biwaksack“ ·
Die
Clubälteste erhält den Ehrentitel „Biwakschachtel“ Beim Abseilen vom Gipfel waren Held Lulu und Doktore so gelangweilt, dass
sie die Wanderschuhe der Quotenfrau auf dem Vorgipfel des Wettersteins
versteckten. Gabis Kommentar dazu, als sie das bemerkte, war ein gelangweiltes:
„Ludwig – du bist tot!“. Ums Leben kam er zwar nicht, als Gabi nach der
Abseile den Boden erreichte. Aber er stand plötzlich ohne seinen Hut da – der
steckte offensichtlich und dennoch für Held Lulu nicht erkennbar
zusammengerollt in einem Loch, und seine Suchaktion inklusive Ab- und Aufstieg
aufs Plateau genügten, um ihren Rachedurst zu stillen. Der Rückweg zum Parkplatz gestaltete sich trotz allem heiter und
harmonisch. Am Parkplatz wurden Gabi und Horst verabschiedet, die anderen drei
gingen erneut zur Lokomotive, an der Wuff die RP-Begehung des (inzwischen auch
oben trockenen) „Herbststurms“ gelang. Anschließend wurde wieder der „AW“
solo mit Turnschuhen begangen und der Klettertag mit ausgiebiger Gipfelrast
verabschiedet. Während Doktore nach Dresden aufbrach, setzten Wuff und Held Lulu ins
Elbsandsteingebirge um, als Boofe wurde die Lichterhöhle am Kleinhennersdorfer
Stein bezogen. Die ist beachtlich groß, aber leider wegen der vom Feuern in der
Höhle hinterlassenen Holzkohlestücken im Sand ziemlich dreckig. Verwirrend war
auch, dass bis nach Mitternacht in der Höhle deutliche Klopfgeräusche und auch
Stimmen zu hören waren, obwohl niemand außer dem CKC in der Höhle lag – möglicherweise
waren aber Boofen in der Nähe bewohnt und der Fels diente als Schallleiter. Sonntag,
24.05.2009 Die über Nacht angekündigte Schauer blieben zum Glück aus, und um dem
zu erwartenden heißen Tag und den schon am Abend angetroffenen Meuten aus der
Hunskirchen-Boofe zuvorzukommen, stiegen Wuff und Held Lulu zeitig am Morgen ein
und bezwangen an der Großen Hunskirche die „Vollständige Verlorene
Illusion“ (***VIIc) und die „Nummer 7“ (**VIIIb) in fast makelloser Weise
(der Zug am ersten Ring konnte von Wuff erst beim zweiten Ansatz gemeistert
werden). Während der Gipfelrast konnten beide beobachten, wie ein Schwarzstorch
unter ihnen den Gipfel majestätisch umkreiste und dann gemächlich Richtung
Gohrisch davonzog. Anschließend hätte Held Lulu gern noch die „Südkante“ (**V)
geknackt, die war aber von den schon angesprochenen Meuten besetzt, ebenso der
„AW“ (oU IV) auf die Kleine Hunskirche, wo ebenfalls dickbäuchige,
rauchende Gelegenheitskletterer offenbar überfordert waren und die Wartezeit
nicht abschätzbar war. Also strichen Held Lulu und Wuff die Segel und machten
sich auf den Heimweg. Leider brachte der zeitige Aufbruch keine Vorteile, denn
ein 2h-Stau am Dreieck Dresden vermasselte den ganzen Zeitplan. Alles in allem aber war es ein äußerst gelungenes Wochenende, an dem
nur die Abwesenheit des Gründervaters als kleiner Wermutstropfen zu betrachten
ist. |