Der Ring für die Ewigkeit
Eine leider etwas gruselige Geschichte zum Thema
Ringhaltbarkeiten:
In der Südseite des Waldtorwächters im Oybiner Gebiet des
Zittauer Gebirges zieht links vom Schinder eine markante Rißspur nach oben, die
dann kurz unterm Gipfel in einer Reibungsrinne endet. Das Gestein ist
bekanntermaßen in den Rosensteinen von Oybin nicht sonderlich fest. Soweit zur
Vorgeschichte, nun die eigentliche Episode.
Drei wackere Gesellen
(Otti , Bernd, Mumpel) waren dabei dort eine Erstbegehung hochzuzimmern.
Mumpel sicherte am 1. Ring, Bernd hing am 2. Ring und Otti hämmerte voller
Inbrunst den 3. Ring ins Gewänd. Nun holte er den Bernd
zum 3. Ring nach und stieg weiter. Schwer war der Weiterweg und oben in
der Reibungsrinne verließen ihn dann doch die Nerven und er begann zu zittern.
„Abbauen“ brüllte er zu Bernd runter. Der aber dachte nicht ans Abbauen, völlig
erschrocken sah er den Ring langsam aus der Wand rutschen. Er brüllte bloß
„Geht nicht, Ring kommt“. Aber oben gab es kein Halten mehr. Otti flog am
Bernd vorbei,
und ungebremst folgte
Bernd nach. Dieser flog mit Ring aus der Wand der nun endgültig seinen Halt
verloren hatte und beide segelten gen Abgrund. Mumpel, der damals noch mit
Kreuzbrustsicherung sicherte, hielt den Sturz der beiden. Kurz vor dem Boden
endete der gewaltige Flug. Somit fand die Sache noch ein halbwegs glimpfliches
Ende, abgesehen von der Tatsache, daß alle drei ins Krankenhaus abtransportiert
werden mußten.
Auf die Frage hin, ob der Ring den so schlecht saß,
meinte Otti bloß: “So schlecht eigentlich nicht, ich hätte ihn dann schon
ausgewechselt“.
Frei nacherzählt vom Zittauer
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